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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 204

1912 - Breslau : Hirt
204 C. Länderkunde, Kaffee und Tabak. Die inneren Hochflächen leiden unter Dürre und sind deshalb waldarm, aber bestanden mit Agaven und Kakteen, die bei ihrer großen Saftfülle und ihrer lederartigen glatten Oberfläche der Dürre wider- stehen können und als „künstliche Quellen" dienen. Bei künstlicher Be- Wässerung werden aber reiche Mais- und Weizenernten erzielt. Mexiko ist das erste Land der Erde für Silbergewinnung (jährlich über 2 Mill. kg;, außerdem liefert es Gold, Kupfer und Blei. Von Aukatan kommen Nutz- und Farbhölzer. Auf der Hochebene war einst der Sitz einer hohen indianischen Kultur, Hier liegt in seenreicher Umgebung Mexiko (345), Mittelpunkt des Straßen- netzes, mit herrlichem Ausblick auf die benachbarten Riesenvulkane. Vera Cruz swera frnfj] ist Ausfuhrhafen für alle Erzeugnisse des Landes. Zeichnung: Die politische Karte von Nordamerika. Die Nord- grenze der Union ist im W der 49." n. Br., dann verläuft sie durch die Seen und geht schließlich über den St.-Lorenzstrom hinüber. Die Nord- grenze Mexikos ist der Rio Grande del Norte. Die Halbinsel Kalifornien gehört zu Mexiko. Größe der Zeichnung: Quartblatt. C. Mittelamerika. a) Das Festland. H 3iii. Es bildet die Laudbrücke zwischeu Nord- und Südamerika, die durch mehrere Senken gegliedert wird. Die zahlreichen noch tätigen Vulkane sind die Ursache öfterer Erdbeben. Die tiefste Senkung bezeichnet der See von Nicaragua, der nur um Palmenhöhe über dem Meere liegt; für deu Bau eiues Kanals von Ozean zu Ozean ist aber der Isthmus von Panama auserseheu, wo die zum zweiten Male begonnenen Arbeiten trotz des mörderischen Klimas ihrer Vollendung rasch entgegengehen. Die klimatischen Verhältnisse sind ähnlich wie in Mexiko. Ausfuhrprodukte sind besonders Farbhölzer, Indigo, Bananen, Tabak und Kaffee. Die 6 Repn- büken (Karte!) haben mit beständigen Unruhen zu kämpfen und sind ohne weitere Bedeutung. Von größter Wichtigkeit für die amerikanischen Länder wird aber der Panamäkanal werden, der von der Union neben der 75 km langen Eisenbahn von Colon nach Panama gebaut wird. Er wird den Weg von Amerika nach Asien und Australien weseutlich verkürzen und zugleich der amerikanischen Kriegsflotte eine schnelle Verschiebung gestatten. Zum britischen Kolonialbesitz gehört ein kleiner Teil von Honduras, wichtig durch sein Mahagoniholz. Zeichnung: Mittelamerika. Benutze den 75. und 9o. Längenkreis, den 5. und 20. Breitenkreis! Die Halbinseln werden durch Bogen an- gedeutet. Der Panamäkanal, die Seensenkung sind zu berücksichtigen.

2. Für Seminare - S. 138

1912 - Breslau : Hirt
138 B. Länderkunde. — I. Asien. genommen und der Boden gartenmäßig angebaut. Die dicht aneinandergereihten Ackerfluren der Ebeue erzeugen Getreide (Weizen, Gerste, Hirse, Hafer) und Hülsenfrüchte. Der wichtige Reisbau herrscht im ganzen Lande und erreicht erst in der Breite von Peking seine Nordgrenze; noch weiter nach N und Nw erstreckt sich die Zone der Baumwollkultur. Für den Baumwuchs ist in der Ebene kaum noch Raum geblieben. Den Verkehr vermitteln fahr- bare Straßen, die von Kamelen, Pferden, Maultieren und Eseln belebt werden. 78. Tee-Pflanzung in China. Der Tee verlangt reichliche Bewässerung. Die Blätter werden wiederholt, jedoch höchstens fünfmal jährlich, geerntet, an der Sonne getrocknet, über Feuer in eisernen Pfannen geröstet und noch heisz zwischen den Händen gerollt. Dann erfolgt ihre Sortierung und Verpackung. Schwarzer und grüner Tee werden von den Blättern desselben Strauches durch verschiedene Behandlung gewonnen. Das gebirgige Südchiua besitzt mittelmeerische Vegetation mit immergrünen Sträuchern. In den Tälern und Sumpfniederungen gedeihen Reis, der aber den einheimischen Bedarf nicht deckt, und Zuckerrohr. Der Mohnbau hat namentlich in der Provinz Setschwan große Bedeutung gewonnen. Die sanften Gehänge der Berge und Hügel sind mit Teegarten1 sbild 78) geschmückt. Die Zucht der Seidenraupe, über ganz China verbreitet, blüht am meisten im Mündungsgebiet des Jäutsekiäug, am Kaiserkanal und in Schantuug. China liefert etwa die Hälfte des jährlichen Ro hseidebedarfs der Erde. Die waldgeschmückten Gebirgshöhen sind reich an wertvollen Holzarten. In den Gebirgen hat Südchina nur schmale Saumpfade für Maultiere und Pferde, in den Tälern dagegen blüht die Schiffahrt auf Flüssen und Kanälen, soweit diese nicht, wie der Kaiserkanal, infolge der Entwicklung der Küsten- schisfahrt streckenweise in Verfall geraten sind. 1 Der Tee ist das Nationalgetränk der Chinesen.

3. Für Seminare - S. 220

1912 - Breslau : Hirt
220 B. Länderkunde. — Iv. Amerika. mehr trockene Hochebene, ausgezeichnet durch mildes Klima und ewigen Frühling, Agaven (Sisalagaven^), Brotgetreide und Hülsenfrüchte. Charakter- pflanzen find neben den Agaven Kaktusgewächse, die in ihrem fleischigen, ftachelgeschützten Innern das Wasser für die trockene Jahreszeit aufsparen. Außer in pflanzlichen Erzeugnissen besteht der Hauptreichtum Mexikos in Metallen, und zwar besonders in Silber (neben Kupfer und Gold). Mexiko erzeugt das meiste Silber der Erde, reichlich ein Drittel der Weltproduktion. c) Bevölkerung und Siedlungen. Kreolen, d. s. eingeborene romanische Weiße, und Europäer bilden nur 20% der Bevölkerung. Etwa 3000 Deutsche sind besonders als Kaffeepflanzer im 80 des Landes oder als tonangebende Groß- Händler in der Hauptstadt tätig. Über 40 % machen Indianer, fast 40 % Misch- linge aus. Vor Ankunft der ersten Europäer (Entdeckung Mexikos durch Cortez 1521) war die Hochfläche von Mexiko der Sitz eines zu hoher Kultur vorgeschrittenen Volkes, der alten Azteken. Die spanische Herrschaft brachte dem Lande wenig Segen. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts bildet Mexiko eine Republik, die aber infolge innerer Unruhen nicht zu gesunder Entwicklung gelangen kann. An der heißfeuchten Küste des Mexikanischen Golfes liegt Vera Cruz [krüfj] (45), eine Stätte des Gelben Fiebers. Deutsche Dampfer holen von hier und von Tampieo Edelmetalle, Agavenfaser, Tabak, Drogen, Kaffee u. a. Auf dem Hoch- land des Innern entstand in einem großen, herrlichen Tale ans einer alten indianischen Siedlung die Hauptstadt des Landes, Mexiko (500), der Mittelpunkt des Straßennetzes, des wirtschaftlichen und geistigen Lebens. Die Stadt und ihre Herr- liche, von Riesenvulkanen überragte Umgebung wurde durch Anlage eines Entwässe- rungskanals wesentlich gesünder. Wichtige und volkreiche Bergwerkstädte liegen in silberreichen Gebieten, so Zaeateeas (25) mit uraltem Bergbau und Guana- juato (35). Den Isthmus durchquert die Tehuautepee-Eisenbahn. B. Mittelamerika. § 158. Lage und Gliederung. Nordamerika ist von Südamerika durch den tiefen Einbruch des reich gegliederten, zweigeteilten Amerikanischen Mittelmeeres getrennt. Häufige Erdbeben und vulkanische Ausbrüche deuten an, daß hier die Erdkruste uoch nicht zur Ruhe gelangt ist. Die Lage zwischen zwei ver- kehrsreichen Ozeanen und zwei großen, von der Natur reich bedachten Kon- tinenten verleiht dem Lande hohe Bedeutung. Daher baut die Union zwischen Colon und Panama den 80 Km langen Panama-Kanals er wird den See- weg von New Jork nach der Westküste Amerikas, nach Ostasien und Australien bedeutend abkürzen, für die Union aber auch strategisch wichtig sein. Mittelamerika besteht ans: 1. der festländischen Verbindungsbrücke zwischen Nord- und Südamerika, 2. dem Jnsellande Westindien. 1 Sisal nach dem gleichnamigen Ausfuhrhafen in Dukatän. 2 Der Panama-Kanal, der als Schleuseukanal mit einer Tiefe von 12,5 w gebaut wird, soll 1915 vollendet sein.

4. Das Badnerland - S. 25

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 25 11. Große Bierbrauereien, Tabak- und Zigarren- Fabriken und noch verschiedene andere, in denen Haushaltungs- gegenstände, chemische Erzeugnisse usw. hergestellt werden, finden wir dort. Iii. Frage: Warum sind gerade in Mannheim so viele Fabriken? Durch die große Wasserstraße, den Rhein und die vielen Bahnen, die nach und von Mannheim führen, können Rohstoffe und Kunsterzeugnisse leicht befördert werden. Die Rheinschiffe bringen die in Mannheim eingeführten und die in Mannheimer Fabriken hergestellten Kunsterzeugnisse bis Karlsruhe und Kehl. Die Neckar- schlepper bringen die Fabrikerzeugnisse Mannheims und die in Mannheim eingeführten Waren bis nach Heilbronn. Die Bahnen ziehen nach Norden, Osten, Süden und Westen und bringen von Mannheim Waren nach allen Gegenden Deutsch- lands, ja nach Frankreich, Italien, der Schweiz und noch weiter. Das Leben am Hafen. Schleppdampfer mit allerhand Rohstoffen, Kolonialwaren und verschiedenen anderen Erzeugnissen werden am Hafen ausgeladen. 1 Hafen mit Kran. Da herrscht ein reges Leben. Dampftranen heben schwere Ballen, Kisten und Fässer mit Zucker, Kaffee, Pfeffer, Zimt, Nelken, Mus- katnuß, Feigen, Datteln, Reis, Aprikosen, Zitronen, frischen

5. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 51

1911 - Trier : Lintz
Das Europäische oder Kaukasische Weltwirtschaftsreich. und in der Schiffahrt zurück. Doch sind Lissabon, Barzeloua, Marseille, Genua, Mailand, Rom, Neapel, Trieft, Athen, Piräus, Saloniki, Konstantinopel, Smyrna, Alexandrien, Cairo, Tunis, Algier und Tanger als Seeplätze oder Handelsstädte nicht unbedeutend. Die Straße von Gibraltar (Bilderanh. 9) als Eingangspforte zum Mittelländischen Meere und der Sues-Kaual (Bilderanh. 10) als Verbindung desselben mit dem Indischen Ozean, ferner Hellespont und Bosporus als Verbindungen mit dem Schwarzen Meere sind wichtige Schiffahrtsstraßen; die beiden erstgenannten bilden eine Hauptlinie des Weltverkehrs. f) Die Bedeutung des Wirtschaftsreiches für Deutschland. Schon in der Lage des Mittelmeeres auf dem kürzesten See- wege nach Süd- und Ostasien liegt seine Bedeutung für den deutschen Handel und die deutsche Schiffahrt begründet. Die Mittelmeerländer sind aber zugleich wichtige Bezugsländer für Deutschland und wichtige Absatzgebiete für feine Waren. Gefördert wird der Handelsverkehr Deutschlands mit den Mittelmeerländern durch das Bündnis des Deutschen Reiches mit Italien, sowie mit Österreich-Ungarn, deffen Ausfuhrhäfen Trieft und Fiume an der Mittelmeerküste liegen, und durch die deutschen Bahubauteu in den asiatischen Gebieten der Türkei. Den bedeutendsten Handelsverkehr unterhält Deutschland im Mittel- meergebiete mit Italien, Spanien, Ägypten und der Türkei. Im Jabre 1908 bezog es von Italien Waren im Werte vou 240 Mill. Mark, besonders Rohsude (85), Südfrüchte und Trauben (32), Hanf, Eier, Marmor und Schwefel, undvfrate Ausfuhr (Jndustrieerzeuguisse, Steinkohlen) dorthin betrug 310 Mitl. Mark. Die Einfuhr aus Spanien betrug 115 Mill. Mark und bestaud besonders in Erzen (62), besonders Eisenerzen (36), ferner in Apfelfiueu (13), Wein und Korkstopfen, während die Ausfuhr dorthin einen Wert von 70 Mill. Mark hatte. Aus Ägypten bezog Deutschland namentlich Banmwolle (50), im ganzen Waren im Werte von 65 Mill. Mark, während die Ausfuhr uach diesem Laude 30 Mill. Mark betrug. Der Wareu- austausch mit der gesamten Türkei belief sich auf 40 Mill. Mark in der Einfuhr (besonders Tabakblätter und Früchte) und 65 Mill. Mark in der Ausfuhr, war also für Deutschland sehr günstig. Von großer Bedeutung dürfte ferner der Waren- austausch mit der französischen Kolonie Algerien, die in raschem Aufblühen begriffen ist und eine Europäerkolonie vou 700000 Seelen hat, werden. Deutschlands Einfuhr von dort betrug zwar 1908 erst 20, seine Ausfuhr 2 Mill. Mark, beide sind aber iu rascher Zunahme begriffen und waren 1910 schon wesentlich höher. Deutschland bezieht aus Algerien besonders Wein, Südfrüchte und Früherzeugnisse (Frühgemüse, Frühkartoffeln), Kork und Phosphat, währeud iu seiuer Ausfuhr Steinkohlen einen wichtigen Platz einnehmen. Auch mit Portugal (Einfuhr 14, besonders Kork und Wein, Ausfuhr 33), Serbien (Einfuhr 15, besonders Mais und Zwetsche», Ausfuhr 16), Griechenland (Einfuhr 19, besonders Korinthen und 4*

6. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 54

1911 - Trier : Lintz
54 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. und der Kongowald wurden erst i. I. 1877 durch Stanley [ftänlij ent- deckt und bekannt). Der Sudan besitzt iin Senegal, Niger und dessen großen Nebenflüsse, dem Venne, Flußläufe, die wenigstens ans weiten Strecken als Schiffahrtstraßen dienen können, und der Kongo bildet mit seinen riesigen Nebenarmen ein weitverzweigtes Netz von Wasserstraßen, deren Gesamtlänge etwa 7 500 km beträgt. Zur Umgehung der durch Wasserfälle gesperrten Stromstrecken sind aber Eisenbahnbanten nötig. In Belgisch-Kongo sind diese meist schon ausgeführt. In fast allen europäischen Kolonien Westafrikas sind ferner Eisenbahnlinen, die von der Küste nach dem Innern führen, in Bau genommen; sie sollen die wichtigsten Gebiete des Hinterlandes dem Handelsverkehr und der Kultur erschließen. Nach ihrer Fertig- stellnng wird das Wirtschaftsreich des tropischen Westafrika noch viel größere Schätze auf den Weltmarkt liefern können, als es heute schon der Fall ist, namentlich große Mengen Palm kerne und Palmöl, Kautschuk, Elfenbein, Erdnüsse, Baumwolle, Mais, Kakao und andere Erzeugnisse des Plautageubaues, sowie Kupfer und Ziuu (aus dem Kataugagebiet). f) Die Bedeutung des Wirtschaftsreiches für Deutschland. Durch den Besitz von zwei wertvollen Kolonien, von Togo und Kamerun, ist Deutschland ein bedeutender Anteil an den Schätzen, am Handel und an großen Unternehmungen (Bahnkanten, Hafenbanten) im tropischen Westafrika gesichert. Der Handelsverkehr des Deutschen Reiches mit den Ländern des Sudan ist schon heute ziemlich bedeutend, aber noch sehr entwicklungsfähig, besonders der mit den eignen Kolonien. Der Handelsverkehr mit dem reichen Kongogebiete, den früher der bel- gische Kongostaat völlig unterbunden hatte, dürfte sich ebenfalls günstig entwickeln, nachdem Belgien einen Teil dieser Kolonie dem freien Ver- kehr geöffnet hat. Namentlich wäre es möglich, den Handelsverkehr aus dem erzreichen Katangagebiet zum Teil über Deutsch-Ostasrika zu leiten, wenn im 8 dieser Kolonie eine Bahn nach dem Innern erbaut würde. Im Jahre 1908 führte Deutschland aus Togo Waren im Werte von fast 4 Mill. Mark, aus Kamerun im Werte von 8v2 Mill, Mark ein, und seine Ausfuhr uach diesen beiden Kolonien betrug 21/* bezw. 6l/2 Mill. Mark. Aus Togo bezog es hauptsächlich Mais (21/* Mill. Mark), Kautschuk ('/-), Palmkerne und Palmöl ('/-) und Baumwolle (V*), aus Kamerun Kautschuk (5l/s Mill. Mark), Kakaobohnen (Ivb), Palmkerne und Palmöl und Elfenbein (V3). Viel bedeutender ist der Waren- austausch mit Britisch-Westafrika; er betrug fast 60 Mill. Mark in der Einfuhr (Palmkerne, Kakaobohnen, Palmöl, Kautschuk) und 12 Mill. Mark in der Ausfuhr. Aus Belgisch-Kongo bezog Deutschland ebenfalls Waren im Werte von 11 Mill. Mark (hauptsächlich Kautschuk), während seine Ausfuhr dorthin nur 1 Mill. Mark

7. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 122

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
122 § 65. Das Königreich der Niederlande oder Holland, 643 Q.-M. und 3,700,000 Einwohner, ist in Europa seit 1831 aus das jetzige kleine Gebiet beschränkt, während seine auswärtigen Kolonien in Asien und Amerika seit 1814 sich nicht nur nicht verringert, sondern bedeutend verbessert haben. Holland ist ein tieflie- gendes Küstenland der Nordsee, welche durch den Zuydersee und den Dollart ins Land einschneidet. Das Land ist theils durch vorgelagerte Dünenreihen, theils durch angelegte Deiche gegen Ueberschwemmungen gesichert, und macht überall den Eindruck, daß es dem Meere abgewonnen sei. Der Ackerbau liefert nicht Getreide genug für deu ganzen Staat, weil man einen beträcht- lichen Theil des Landes mit Handelspflanzen, Tabak, Hanf, Flachs, Blumen- zwiebeln und mit Futterkräutern bestellt, während in den nördlichen und öst- lichen Provinzen ungeheure Moore („das Bourtanger Moor" links der Ems) völlig unbrauchbar sind. Die herrlichen, fetten Wiesen der Niede- rungen begünstigen die Pferde- und Nindviehzucht, welche so bedeutend ist, daß Butter und Käse (namentlich von Edam und Limburg) eiuen einträg- lichen Ausfuhrartikel abgeben. Die Fischerei im Allgemeinen, der Härings- und Kabeljaufang im Besondern, erhalten und ernähren Tausende. Holz muß in Holland, wenn man sich nicht mit Tors begnügen will, eingeführt werden, da es dort keine Wälder gibt. Ebenso fehlt auch Quellwasser an vielen Orten, sowie festes Gestein; das Salz muß dem Meere abgewonnen werden. Die holländische Industrie steht hinter der belgischen entschieden zurück; nur die Tabaks-, Papier- und Leinwandfabrikation verdienen erwähnt zu werden. Dagegen ist der Handel Hollands nach dem In- und Ausland viel bedeutender, als der belgische. Amsterdam und Rotterdam sind als Seeplätze wichtiger, als Antwerpen und Ostende. Die holländische Handelsmarine be- steht aus 2231 Seeschiffen. Das Land hat Eisenbahnen, Kunststraßen und Canäle, unter denen der große Nordholländische Canal*) (10 Meilen lang, 20 Fuß tief) so bedeu- tend ist, daß 2 Fregatten auf demselben neben einander fahren können. Kein Land in Europa hat so viele Wasserstraßen als Holland. Die wichtigsten Hafen- und Handelsplätze sind nach Amsterdam und Rotterdam die Städte Middelburg, Bliessingeu, Dortrecht, Gröningen und Delfzyl. Die hollän- dische Flagge ist auf allen Meeren und wurde lange ausschließlich in den Häfen des japanischen Reichs gesehen, welche den andern seefahrenden Nationen der Welt vollständig verschlossen waren. Alles, was nur irgend im euro- päischen Handelsverkehr vorkommt, kann man durch die holländischen Kaufleute beziehen. *) Er verbindet Amsterdam mit Alkmaar und Helder, und durchzieht die ganze nordholländische Halbinsel. Alljährlich befahren, um die Sandbänke der Zuydersee zu vermeiden, 5000 Schisse diesen Canal. Die holländischen Canäle sind im Winter der Tummelplatz der Schlittschuhläufer.

8. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1057

1850 - Weilburg : Lanz
Xvi i. Guyana. 1057 und Bataten,Taback und Indigo gedeihen; ungeheure Wäl- der, die geschätztesten Holzarten liefernd, bedecken die Gebirge des Innern, und groß ist der Reichthum an Arzneipflan- zen. — Das Mineralreich lieferr Eisen, Kupfer und Zinn; auch Spuren von cdeln Metallen stnd vorhanden. §. 1226. Die Zahl der Einwobnermag etwa 260,000 Individuen betragen. Wie in den Nachbarländern, so findet man auch hier Weiße, Neger, Mulatten und Mestizen, zu denen noch mehrere Indianer Stämme sowohl an der Küste, als im Innern kommen. Einige derselben sind civilisirt und zum Christenthume bekehrt; andere leben in völliger Rohheit und Unabhängigkeit. Eine der bemerkeuswerthesten dieser Völ- kerschaften sind die Karaiben, ein schöner kräftiger Menschen- schlag, ausgezeichnet durch kriegerischen Muth und Tapferkeit. In den Gebirgen und Wäldern hält sich eine Menge entlaufener Neger auf; sie heißen M a r o n e n (M a r o n s — B n sch n e g e r), leben in geschloffenen Verbindungen und sind durch ihre räu- berische Ueberfälle den europäischen Kolonien äußerst gefährlich. — Im I. 1634 wurden in diesen Gegenden durch Briten die ersten Niederlaffnngen gegründet; außer diesen sind gegen- wärtig moch die Holländer und Franzosen im Besitze von ansehnlichen Strecken dieses Landes. §. 1227. 1) Die britischen Besitzungen begreifen, etwa 4700 O.meilen umfassend, den westlichen Theil des Lan- des. Die Zahl der Bewohner beträgt, ohne die Indianer, gegen 104,000; die Europäer sind dem größten Theile nach Hol- länder; sie leben meistens zerstreut auf ihren Besitzungen den Flüssen entlang. Zucker, Kaffee, Rum und Baumwolle sind die wichtigsten Erzeugnisse dieser Kolonie, welche ans zwei Gouvernements besteht. — Georgetown, früher Stabroek genannt, die von Kanälen durchschnittene Hauptstadt im Süd- osten von Cumana und am Demerara, der sich unfern der Stadt mit dem Meere vereinigt, hat einen geräunrigen Hafen und 10,000 Einw., die einen wichtigen Verkehr unterhalten. — 2) Die holländischen Besitzungen oder die Kolonie Surinam nimmt den mittlern Theil des Landes ein, ist 1815

9. Europa und Amerika - S. 84

1913 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 186 Das Königreich der Niederlande. 84 Grenze, Venlo (fenlo), Bahnknoten an der Linie Paris—hamburg. — Am Waal Nijmegen (neimechen) % auch Ny mwegen genannt, Haupthafen für den Rheinver- kehr mit Deutschland. Friede 1678, der den 2. Raubkrieg Ludwigs Xiv. beendete. — Am Lek Arnhem (Arnheim) unterhalb der Issel-Abzweigung, Handelsstadt. — An der Assel Deventer /X, an der Vechte Zwolle A. — In Friesland Leeuwarden (lewärden) /X, altertümliche, echt friesische Stadt mit großen Viehmärkten, an der Grenze von Marsch und Geest. — Ebenso liegt die Universitätsstadt Groningen , ein Kanalknoten. Ii. Das Volk und seine wirtschaftlichen Leistungen. § 186 1. Das Volk. Aus Friesen, Franken und Sachsen zusammengeschmolzen, berühmt durch seine Freiheitskämpfe („Abfall der Niederlande"). Holländische Sauberkeit. Noch heute eins der ersten Handelsvölker. Die holländische Sprache ist ein selbständiger Zweig der nieder- deutschen. — 2/3 der Bewohner sind reformiert, der Süden ist katholisch. Schulbildung recht gut; siehe Tabelle § 115 c! [2. Wirtschaftliches. In der Marsch vor allem blühende Viehzucht (Rindvieh, Bntter, Holländer Käse). Haarlemer Blumenzwiebeln. — Bodenschätze fehlen; trotzdem bedeutende Industrie, namentlich Schiffbau. .Amsterdam ist der 1. Platz der Welt für Diamantschleiferei. — Im Verhältnis zu Größe und Einwohnerzahl ist Holland nach seinein Handelsum- satz der erste Handels st aat der Erde (Umsatz auf den Kopf der Bevölkerung 1380, dagegen in England 450, in Deutschland 226 Me.).] Hauptausfuhr: Vieh, Butter und Käse, Gemüse und Blumen, Heringe. Haupteinfuhr: Eisenwaren, Eisen, Steine, Holz und Kohlen. Teutschland steht für den niederländischen Handel bei weitem an erster Stelle (Deutschland, England, Belgien). Für uuseru Handel nehmen die Niederlande den 7. Platz ein. Stelle nach der Skizze auf der Innenseite des Deckels fest: Was bekommen wir aus den Niederlanden, was die Niederlande von uns? 3. Auswärtiger Besitz fast so groß und mit dreifacher Einwohnerzahl wie der deutsche, 62mal so groß wie das Mutterland. Hauptteil: Niederländisch- Indien (vor allem die Großen Snnda-Jnseln, darunter das beispiellos srucht- bare Java). Erzeugnisse: Kaffee, Reis, Zucker, Tabak, Gewürze und viele andere „Kolonialwaren". — Ferner Niederländisch - Guinea und Niederländisch- Guayana, sowie einige der Kleinen Antillen. Einpräge- und Wiederholungsaufgaben zu den Niederlanden. 1. Benenne die Eintragungen in Abb. § 183! 2. Zeichne die Abb. §183! 3. Wo liegt und was ist im einzelnen zu sagen über: lamsterdam Q Iarnhem ^ Breda A Delft A Idordrecht | I Friesland Igroningen ^ Ihaag O jhaarlem ^ Helder A Hertogenbusch □ Hoeck van Holland (Jjssel) Leeuwarden A Ileiden | Ilek Maas Maastricht □ Nijmegen | Inordseekanal Ineuer Wasserweg Irhein, Alter Irotterdam H Scheveningen O Schiedam A Terschelling Texel >Utrecht O Vecht Venlo Ivlissingen O Iwaal Iwesterschelde Yssel Zaandam O Iznider-See Zwolle A

10. Deutschland einschließlich seiner Kolonien - S. 56

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
56 Zweiter Teil. Die natürlichen Wirtschaftsgebiete Deutschlands. In der 35—40 km breiten Oberrheinischen Tiefebene verbindet sich ein außerordentlich mildes Klima mit einer fruchtbaren Bodenkrume; hier finden sich also die natürlichen Voraussetzungen für gartenartigen Anbau und große Volksverdichtung in hohem Maße. Man kann innerhalb dieses Tieflandstriches drei Zonen unterscheiden: den in in einem künstlich geregelten Bett dahinwogenden, von feuchten, buschigen Auländern umsäumten Fluß, das wohlausgenützte frucht- schwere G a u l a n d und das rebengesegnete W e i n l a n d , zu welchem auch der K a i s e r st u h l zählt, der sich als vulkanische Einzelerhebung hart am Rhein bei Breisach über 300 m hoch unmittelbar aus der Ebene aufreckt. Von Mannheim an nimmt der Strom Schiffe mit 700 bis 900 Tonnen Tragfähigkeit auf sich; dazu gesellt sich namentlich vom Neckar her ein äußerst reger Floßverkehr. Die beiden Ufer entlang ziehen viel- benützte Schienenstränge und 10 wichtige Bahnlinien queren die Tiefebene. Außerdem fließt auf der Westseite noch die Elsässer Jll mit dem Rhein parallel und Kanäle verbinden ihn sowohl nach Süden hin mit dem Rhone als nach Norden und Westen hin mit der Seine. — Im Gau - land begegnet uns nur dort magerer Wald, wo das fette Schwemmland aus Lehm und Löß durch Sandlager unterbrochen wird. „Sonst liegt eine wie in Beete zerstückelte Flur vor uns, wo die emsige Betriebsamkeit kleiner Besitzer den Feldbau auf eine hohe Stufe der Ertragsfähigkeit gehoben hat." Neben dem prächtigsten Weizen trägt der tonreiche Boden feinste Gerste, die namentlich im Unterelsaß einer schwunghaften Bier- brauerei dient. Die Büschelähren des Maises mit ihren vollen Körnern be- weisen, daß man hier den Mais nicht wie sonst fast überall in Deutschland bloß als Futtermais der Blätter wegen baut. Neuerdings hat sich die Zucker- rübe den älteren Kulturen von Krapp und Zichorie zugesellt. Ferner bringt diese gesegnete Ebene trefflichen Hopfen (besonders im Unterelsaß), sowie die beste und massenhafteste Ernte deutschen Tabaks hervor. Ganz besonders ist es jedoch die Fülle von Baumfrüchten und von Wein, welche die oberrheinische Ebene wie überhaupt das Rheingebiet des deutschen Mittelgebirgslandes auszeichnet. Obst spielt am Rhein eine ungleich wichtigere Rolle für die Volksernährung als im übrigen Deutsch- land, und der Wein ist hier das Getränk auch des gemeinen Mannes?) Hohe Walnußbäume beschatten die Landstraßen und die Edelkastanie reift wie in Frankreich oder in den Mittelmeerlanden ihre wohlschmeckende Frucht. 1) Die jährliche Weinernte bewertet sich durchschnittlich im Elsaß auf 15mill., in der Vorderpfalz auf über 10y2 Mill. Mk., in Rheinhessen in guten Jahren auf über 8 Mill. Mk. — In Baden gibt es fast 9 Mill. Obstbäume. Auf den Kaiserstuhl allein kommen an 6000 Kirschbäume, die in ertragreichen Jahren gegen 20000 Ztr. Kirschen liefern.
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